Therapiemethoden gibt es viele, was genau ist Personzentriert?

Meine Arbeitsweise

Die personzentrierte Psychotherapie (Gesprächstherapie)

Psychotherapie ist seit 1991 mit Inkrafttreten des österreichischen Psychotherapiegesetzes als selbständiger Heilberuf definiert. Die auf Carl Rogers zurückzuführende Gesprächstherapie basiert in erster Linie auf einer gelungenen, vertrauensvollen Beziehung zwischen Klient*in und Therapeut*in. Die Veränderung im Leben von Menschen geschieht dabei immer aus dem Innersten heraus. Ob in einer schweren Krise oder in einer Umorientierungsphase, es gilt diese Veränderungspotentiale gemeinsam zu entdecken und umzusetzen. Eine  Therapiebeziehung auf Augenhöhe beruht auf drei wesentlichen Grundlagen.

Empathie

Wertschätzung

Echtheit

Empathie bedeutet, die Gefühle und das Erleben des Gegenübers so zu erfassen, als ob ich das Gegenüber wäre, ohne aber zu vergessen, dass ich ich selber bin. Empathie bedeutet nicht, das Gegenüber zu deuten, sondern sich in seine Welt zu versetzen.

„Es geht um Verstehen, nicht um Erklären, das ist ein wichtiger Unterschied. Die Erfahrung, verstanden zu werden, ist an sich schon entwicklungsfördernd.“

– Marlis Pörtner

Wertschätzung bedeutet, das Gegenüber zu akzeptieren ohne zu werten, und zwar bedingungslos. Auch wenn das Gegenüber belastende Themen erzählt, die mit den eigenen Werten nicht übereinstimmen, gelingt es dem/der Therapeut*in im momentanen Augenblick, die Person anzunehmen wie sie ist. Handlungen und Grundsätze des Gegenübers werden nicht automatisch gutgeheißen, es wird jedoch akzeptiert, dass es aus irgendeinem Grund dazu gekommen ist.

„Diese Art von nichturteilender Zuwendung erlaubt mir, meine tiefsten und am meisten behüteten Gefühle zu erforschen.“

– Carl Rogers

Echtheit bedeutet, dass ich meinem Gegenüber auf Augenhöhe zu begegne, als Mensch ohne professionelle Maske und ohne Besserwisserei. Trotzdem ist man sich seiner Fachkompetzenz und seiner Lebenserfahrung bewusst – eine schwierige Gratwanderung. Für den/die Therapeut*in erfordert das auch ein großes Maß an Bewusstheit der eigenen Gefühle und Wahrnehmungen. Es braucht ein gutes Gespür für den Impuls, wann und wie diese Reaktionen dem Gegenüber mitzuteilen sind. So können Klienten von dieser Echtheit profitieren und sind nicht überfordert.

„Anscheinend entfaltet der Therapeut dann seine Wirkung am erfolgreichsten, wenn er sich natürlich und spontan verhält.“

– Carl Rogers